Nachrichten vom Wiederaufleben von Print sind übertrieben

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Journalismus

Michael Rosenwald ist ein Reporter bei der Washington Post. Er hat nennenswerte Erfahrung im Medienumfeld. Er hat für den New Yorker geschrieben, das Magazin Esquire und den Economist. Was er nicht ist: businesserfahren in den Medien. Ich habe seinen langen Riemen/Rant genossen, toll geschrieben war er ja. Leider geht er haarscharf am Problem vorbei:

Print is dead. Long live print. – Columbia Journalism Review: „No app, no streamlined website, no ‘vertical integration,’ no social network, no algorithm, no Apple, no Apple Newsstand, no paywall, no soft paywall, no targeted ad, no mobile-first strategy has come close to matching the success of print in revenue or readership. „

(Via.)

Das ist so halb richtig. Es gibt viele web-native oder mobile-first oder digital-first Anbieter, die ihre Leser gefunden haben und auch ihr Auskommen, und damit Revenue, also Umsatz. Mir fallen Quartz, Business Insider, Buzzfeed, Vox Media ein. Einige verbrennen noch Investorengeld, ja, ich weiß. Aber sie haben massive Reichweiten. Und damit auch Leser.

Sie tun das halt nicht mehr auf dem Niveau der Printzeiten. Und man kann

Print-Abos, die ich derzeit noch habe (und es sind mehr, als ich gedacht hätte):

  • New Yorker (als Probe-Abo), als Unterstützung des Premium-Journalismus’ (sagt man das so?)
  • Page Magazin, als Nachfolger des geliebten Weave
  • T3N, als Ausdruck der Szene, in der ich mich bewege
  • Offscreen, als Perfektion gewordenes Bild der Szene, in der ich mich bewege oder zu der ich gehören möchte
  • Der Journalist (als Mitglied im DJV)
  • Bergwelten (als Voralpenlandbewohner), als Jahres-Abo
  • Wired, als Jahres-Abo, weil es dafür einen Raspberry Pi gab

Die sind alle verzichtbar. Aber weniger verzichtbar als die schlimme Lokalzeitung, die es vielerorts so gibt.

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