Es ist sinnvoll, dann auch Dinge mit einer gleich bleibenden Lautstärke zu hören. Ein Beispiel: Charthits werden so produziert, dass man sie immer gut verstehen kann. Ihnen wird die meiste Dynamik in der Produktion ausgetrieben. So sieht etwa der Frequenz-Verlauf von „Stimme“ von EFF aus. (Kannte ich nicht, das Lied, aber es ist gerade die Nummer 1 in den Charts.)
Und so sieht „Hello“ von Adele aus, ein Ausreißer – es gibt gerade im Anfang den charakteristischen, sehr leisen Teil.
Kommen wir zu meiner Beschwerde: So sieht das Daily Digiday Podcast in einer Folge aus, die ich hören wollte – mit „The Information“-Gründerin Jessica Lessin.
Ich zoome mal rein, ich vergleiche hier eine viel längere Datei mit den 3-Minuten-plus-Songs.
Das sieht man also ganz klar, wenn man den Podcast zusammenschneidet und mit der Intromusik versieht. Und man hört es schon bei der Produktion, wenn man nicht gerade unheilbare Innenohrschäden von einer Metal-Karriere davon getragen hat. Die Gesprächspartnerin in diesem Beispiel übersteuert ganz, ganz oft. Die leisen Stellen – die Fragen des Interviewers – sind leiser als die leisen Stellen bei „Hello“.
Deswegen sollte man normalisieren, wenn eine Audiodatei sehr unterschiedliche Lautstärken hat. Leider findet in Podcasts sehr oft guter Journalismus statt, aber halb-professionell produzierte Sendungen sind nur in Studiosituationen oder im Büro anzuhören.
Warum regt mich das so auf? Wenn die Rezeption durch Audiofehler gestört wird, dann ist das für mich in etwa wie zu viele Rechtschreibfehler in geschriebenen Texten. Es ist erwiesen, dass das für viele Abonnenten ein Auslöser zur Kündigung ist. Das sollte Digiday nicht passieren. Der Podcast ist inhaltlich wirklich empfehlenswert.